Bereich "Sensitivitäten"
Im Bereich "Sensitivitäten" sehen Sie die berechneten Werte der Sensitivitäten ("Griechen"):
Kennzahl | Beschreibung |
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Delta | Mit Delta wird die Abhängigkeit des Optionsscheinkurses vom Basiskurs bezeichnet. Steigt der Basiskurs um einen Euro, sollte der Optionsscheinkurs theoretisch um den Deltawert steigen. Das Delta liegt bei Calls immer zwischen 0 und 1, bei Puts immer zwischen -1 und 0. Hätte ein Optionsschein z. B. ein Delta von 0,5, dann würde bei einer Kurssteigerung des Basiswerts um 10 EUR der Optionsschein um 5 EUR steigen. Da der Optionsschein natürlich nur einen Bruchteil des Basiswerts kostet, ist der prozentuale Gewinn mit dem Optionsschein wesentlich höher. Optionsscheine mit einem Delta nahe 1 reagieren fast wie ihre Basiswerte. Das sind üblicherweise Optionsscheine, die stark "in the money" sind und ihren spekulativen Charakter zum Teil verloren haben. "At the money"-Calls weisen meist ein Delta von 0,5 auf, während Calls, die stark "out of the money" sind, sehr kleine Deltas haben. |
Gamma | Das Gamma misst die Sensitivität des Deltas in Bezug auf Änderungen des Basiskurses. Das Gamma drückt aus, um welchen Betrag sich das Delta bei einer Basiskursänderung geändert hat. Das Gamma muss immer positiv sein. Formel: Delta alt + Gamma = Delta neu Beispiel Der Kurs einer Aktie steigt von 100 EUR auf 101 EUR. Anfänglich hat ein Call ein Delta von 0,50. Durch den Anstieg der Aktie auf 101 EUR verändert sich das Delta auf 0,55. Das Gamma beträgt dann 0,05. Mit anderen Worten: Der Optionsschein wird zukünftige Veränderungen des Basiswertes in dieselbe Richtung absolut in stärkerem Maße nachvollziehen. Das Gamma ist sowohl für Calls als auch für Puts positiv, da sich das Delta des Calls von 0 in Richtung +1 und das Delta des Puts von –1 Richtung 0 verändert (und damit in beiden Fällen größer wird). Unterstellt wird in jedem Fall eine stetig steigende Preisbewegung. |
Omega | Das Omega gibt an, um welchen Prozentsatz sich der Optionswert bei einer Änderung des Basiskurses um 1 Prozent ändert. Das Omega ist damit eine Kennzahl, die den zukünftigen (auch "effektiven") Hebel einer Option schätzt. Durch den geringeren Preis reagiert der Optionsschein prozentual stärker im Wert als der zugrunde liegende Basiswert. Der Optionsschein ist daher immer volatiler als dieser Basiswert. Das Omega ergibt sich durch Multiplikation des Deltas mit dem aktuellen Hebel. Ein Optionsschein mit einem aktuellen Hebel von 10 und einem Delta von 50% hat also ein Omega von 5, der Schein steigt etwa um 5%, wenn die Basis um 1% steigt. Hier ist jedoch zu beachten, dass sich Delta und Omega wie die meisten anderen Kennzahlen ständig ändern. |
Vega | Das Vega (manchmal auch als Kappa bezeichnet) zeigt die Abhängigkeit des Fairen Preises von der Volatilität. Je höher die Volatilität eines Basiswerts ist, desto mehr ist der Optionsschein wert. Erhöht sich die Volatilität eines Basiswerts, steigt der Optionsschein um den als Vega bezeichneten Wert. Das Vega gibt also die erwartete absolute Veränderung des Optionsscheinpreises bei einer Veränderung der Volatilität um einen Prozentpunkt an. Calls und Puts werden bei einer Erhöhung der Volatilität gleichermaßen teurer, daher ist das Vega positiv. |
Theta (pro Tag) | Das Tagestheta des Optionsscheins zeigt an, um welchen Betrag der Zeitwert täglich abgebaut wird. Optionsscheine verlieren im Laufe der Zeit ihr Aufgeld, bis sie am Verfallstermin nur noch dem inneren Wert entsprechen. Der Betrag des immer negativen Thetas wird umso höher, je kürzer die Restlaufzeit des Optionsscheins ist. |
Rho | Das Rho (manchmal auch als Epsilon bezeichnet) zeigt, wie sich der Wert eines Optionsscheins bei einer Änderung des Zinsniveaus um ein Prozent verhält. Da auch der Zinssatz für sichere Anlagen in die Berechnung des Fairen Preises einfließt, kann auch berechnet werden, wie sich der Wert eines Optionsscheins bei einer Änderung des Zinssatzes verändert. Der Einfluss ist bei Optionsscheinen mit kurzer Restlaufzeit generell geringer als bei Optionsscheinen mit einer längeren Restlaufzeit. |